Rund 100 Teilnehmende, darunter Praxisanleitende, Pflegefachkräfte sowie Lehrkräfte in der Pflegeausbildung, kamen am 7. November 2025 in Halle zum diesjährigen Netzwerktreffen des Ausbildungsverbunds Pflege Halle (Saale) zusammen. Ziel der Veranstaltung war es, die Vernetzung zu stärken, den Erfahrungsaustausch zu fördern und neue Wege in der Pflegeausbildung zu diskutieren.
Einblicke und Austausch auf dem Markt der Möglichkeiten
Das Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben (BAFzA) informierte über das Beratungsteam Pflegeausbildung. Das Jugendrotkreuz (JRK) stellte das Projekt Kindersommer vor. Die Pflegeschule an der Berufsbildenden Schule V (BBS V) zeigte Modelle und Lernspiele aus dem Unterricht der Pflegeausbildung. Das Ausbildungszentrum für Gesundheitsfachberufe des Universitätsklinikums Halle stellte seine praxisnahen Ausbildungskonzepte vor. Eine Virtual-Reality-Lernanwendung auf einer VR-Brille testen? Das war am Stand des Projekts DigiCareConfiguration möglich. Ziel des Projekts ist es, den Einsatz digitaler Lernanwendungen zu erproben und praxisnah in die Pflegeausbildung zu integrieren. Koordiniert wird das Projekt vom Deutschen Roten Kreuz Landesverband Sachsen-Anhalt e. V. am Standort der Pflegeschule „Henry Dunant“.
Aktuelle Entwicklungen in der Pflegeausbildung
Über die Einführung einer bundeseinheitlichen Pflegefachassistenzausbildung informierte Anett Peuthert vom Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben (BAFzA). Sie erläuterte die rechtlichen Rahmenbedingungen und lud zur Diskussion über Chancen und Herausforderungen dieser neuen Ausbildungsstruktur ein. Anschließend berichteten Ines Oppermann und Kerstin Pilz aus der Steuergruppe des Ausbildungsverbunds Pflege. „Unser Ziel ist es, die Qualität der praktischen Ausbildung langfristig zu sichern, durch Zusammenarbeit, Transparenz und eine enge Vernetzung aller Beteiligten“, erklärte Ines Oppermann.
Workshops: Praxisnah und lösungsorientiert
In mehreren Workshops setzten sich die Teilnehmenden mit zentralen Fragen der Pflegeausbildung auseinander: Von der Förderung von Kompetenzen in der praktischen Ausbildung über die praktische Gestaltung von Prüfungen bis hin zum Umgang mit herausfordernden Bedingungen bei der Praxisanleitung. In Gruppenarbeiten und Fallbeispielen teilten die Teilnehmenden Erfahrungen aus dem Alltag, etwa zu Sprachbarrieren, Personalmangel oder unklarer Kommunikation. Dabei wurde deutlich, wie wichtig interdisziplinäres Arbeiten und gegenseitige Unterstützung in der Pflegepraxis sind. Diskutiert wurden außerdem die gesetzlichen Grundlagen für Praxiseinrichtungen. Die Leiterin des Workshops zur Umsetzung von Ausbildungsplänen Constanze Buchert fasste zusammen: „Der Lernende lernt in der Realität. Und die ist bunt. Das wissen wir alle: mal schön, mal bitter. Die Aufgabe der Praxisanleitung ist es, zu differenzieren und Auszubildende individuell zu begleiten. Praxisanleitende sind gefordert, koordiniert und vorausschauend zu denken.“
Engagement für die Pflege
Das Netzwerktreffen zeigte eindrucksvoll, wie engagiert die Beteiligten daran arbeiten, die Pflegeausbildung praxisnah, modern und zukunftssicher zu gestalten. Durch den lebendigen Austausch auf dem Markt der Möglichkeiten und in den Workshops entstanden neue Ideen und Kontakte, die den Ausbildungsverbund weiter stärken werden.
Das Netzwerktreffen des Ausbildungsverbunds Pflege Halle (Saale) wurde gemeinsam vom Universitätsklinikum Halle (Saale), der Berufsbildende Schule V, dem BG Klinikum Bergmannstrost Halle gGmbH und dem Bildungswerk des DRK Landesverband Sachsen-Anhalt e.V. organisiert.



